Hallo Ihr lieben,
es ist eine wahre Freude das hier alles zu lesen, und ich lache mich hier schlapp, (schenkleklopf) sei es „Der Grobschnitt“ zum Rauchen, oder „Das Kennenlernen“ im Hotel.... etc.
Ich glaube diesen Thread kann man bald abändern in: wie kam ich zu Grobschnitt, was ich mit Grobschnitt erlebt habe, erlebe und erleben werde.
Denn die Zeit der erleben werdens ist ja quasi zum greifen nah.
Eure Beiträge zu alten Grobschnittstorys haben mich auch animiert mal meine nieder zu schreiben. Wenngleich es etwas länger ist und ich weiter ausholen muss, ich bin auch kein so eingfeischter GS-ler wie Ihr hier alle, aber es ist meine persölich und eigentlich ganz witzige Story.
Grobschnitt und die Deutscharbeit
Es war am 12. November 1977 als ich im Alter von 14 Jahren nach Bayern in ein streng katholisches ungarisches Internat kam. (Ja richtig verstanden ungarisches Internat. Unterrichtssprache war damals Ungarisch und erste Fremdsprache deutsch). Damals noch geprägt von Abba, Boney M, und eben all dem Kram der damals so im Radio rauf und runter lief.
Poster von hübschen Abba-Frauen oder sonstigen damaligen Paradiesvögeln waren absolut Tabu. (Pornografie und Hottetottenmusik) Das sind doch Tiere keine Menschen. Radio, oder Casettenrecorder gab es nicht oder wurden uns schlicht abgenommen, Eventuell, wenn man die Woche über brav war bekam man das begehrte Gerät am Sonntag nach der heiligen Messe für 5-6 Stunden zur Verfügung gestellt. Shit konservativ halt.
So viel erst mal zu den Voraussetzungen. Seltsamerweise konnte ich dennoch an der Musik festhalten, allerdings änderte sich mein Geschmack bald mehr in Richtung rockig. Sweet, Suzi Quatro, später auch AC-DC.
In den Ferien war ich natürlich zu Hause in Bonn, wo ich mich regelmäßig mit Freunden von „früher“ als ich auch noch ein normales Leben geführt habe getroffen habe. Es muss so in etwa 1980 oder 1981 gewesen sein, als einer dieser Freunde (nennen wir ihn Franz) mir eine LP von Grobschnitt vorspielte. Y.M.C.A total bescheuert, häää? Wasn das für´n Scheiß dachte ich. Und überhaupt was ein dämlicher Bandname. Wie albern. Dann eine wunderschöne Ballade, wow, Wahnsinn, Tolle Musik, tolle Stimme. Dann wieder jede Menge geblödel und gehampel. Dachte im ersten Moment es wäre irgend was karnevalmäßiges. Ich konnte damals mit dem Humor wohl einfach nichts anfangen. Franz sagte auch das ist Live da muss man die Show dazu sehen und dann ist das ein Erlebnis. Nun gut- zum Ende hin, na ja Ihr kennt die Volle Molle denke ich alle, dieses geniale Rockpommel´s Land. Mir blieb die Spucke weg, der Mund offen stehen und ich war einfach sprachlos. Ich dachte mir nur, was, diese Hampelmänner machen diese Musik? Ich wurde auf Grund meiner zuvo etwas abfälligen Kritik schnell sehr kleinlaut. Was ist das? Danach zeigte er mir noch die LP Rockpommel´s Land und auch diese haben wir von Anfang bis Ende angehört.
Ich konnte nicht glauben was ich da gehört habe, es war Wahnsinn. Klar und im Anschluß musste Solar Music noch dran glauben. Aber hier muss ich gestehen da war ich dann zu dem Zeitpunkt doch etwas überfordert.
Am nächsten Tag bin ich in einen gut sortierten Bonner Plattenladen und habe dort die Rockpommels Land gekauft. Natürlich habe ich sie auf Cassette überspielt, um sie später fürs Internat zu haben, wenn ich denn mal meinen Taperecorder am Sonntag bekomme.
Im Internat konnte keiner was mit der Mucke anfangen, ich war da wohl der einzige, aber das war mir egal. Habe ich es halt alleine genossen. Leider konnte ich die Freude mit niemanden teilen.
So, die eigentliche Story fängt jetzt erst an. Ich hatte die LP, ich weis nicht mehr wieso weshalb und warum, in der Klasse unter der Schulbank. Keine Ahnung mehr warum. War einfach da. Vielleicht weil ich das Cover abzeichnen wollte ich weis es nicht mehr.
Jedenfalls es stand eine Deutscharbeit an. Der Pauker kam rein (ein Ungar übrigens) verteilte die Arbeitsblätter und schrieb die Aufgabe mit den folgenden Worten an die Tafel.
Aufsatz: „Ein interessantes Buch“
„Na Super“ – dachte ich, ich der bis dato in seinem ganzen Leben ein einziges Buch gelesen hatte, und das war „Der Räuber Hotzenplotz“ Oder später diverse Lassiter, G.F Unger oder Jerry Cotton Pfenningsromane.
Aber da entsann ich mich, dass ich ja die LP unter dem Tisch hatte und da eine ganz nette Story über Ernie, Maraboo, Mr. Glee und dessen Reise abgedruckt ist. Daraus läßt sich doch was machen. Kurzum, ich habe die komplette Story 1:1 abgeschrieben, war weit vor der Zeit fertig. Als ich nach der Pause wieder rein kam rief der Lehrer mich zu sich, guckte mich an und fragte mich mit tiefstem ungarischen Okzänt: „ Wos ist dos dänn“? Klar fühlte ich mich etwas in Erklärungsnot. Äh ja stammel, habe ich mal gelesen gehört, und bisschen improvisiert....bla bla. Er:“ Mhm nunn gutt du bäckommst äinä äins“
Ich hätte mich wegwerfen können. „Danke Grobschnitt“ es hat zwar nicht meine Versetzung beeinflußt, aber dennoch danke, wenn auch etwas spät, aber besser jetzt als nie.
An der Stelle übrigens :Sorry an die Band für die Copyright-verletzung wird nicht wieder vorkommen.
Tja das war mein Grobschnitt-Erlebnis. Auf Grund der Tatsache dass ich bis 84, im Internat war, und später wurde meine alltags Musikstil eher noch etwas heftiger und noch rockiger. Judas Priest, Iron Maiden, AC-DC etc. die Metallära eben habe ich GS etwas vernachlässigt und aus den Augen verloren. Ich hatte mir zwar noch die Volle Molle mit der ich infsziert wurde und die Solar Music zugelegt, aber leider habe ich GS nie Live gesehen.
Dennoch hatte die GS-Virus Infektion alle die Jahre ihre Wirkung. Immer wieder mal hatte ich Phasen wo ich wochenlang diese Platten gehört habe. Später CDs gekauft, und sie sind heute noch immer Griffbereit in erster Reihe meines CD-Schranks.
So auch im Moment wieder im Wechsler im Auto.
Vor zwei Wochen schickte Franz mir eine Mail mit Gugsdu

im Betreff und den Link zu
https://www.grobschnitt.de
Als ich gelesen habe dass GS wieder....und dass sie wieder werden......auch noch mit ihren Jungs.... die Leute (Ihr hier alle) wie sie sich freuen, ...... ja ... sehr emotional alles. Vor allem nachvollziehbar emotional.
So, das war meine Geschichte wenn auch nicht gerade kurz. Vielleicht gefällt es Euch trotzdem.
Ich freue mich jedenfalls riesig auf Sonntag Aschaffenburg, und auf Neuss. Endlich kann ich sie Live erleben und die Party mal mitfeiern. Vielleicht lernt man sich ja mal kennen.
Laßt und also ganz feste feste Feste festen.
Viele Grüße an alle aus Bonn
Kobor