Die Irrnisse und Wirrnisse des Schicksals haben es möglich gemacht und mit großer Verspätung erreichte mich endlich ein Exemplar der aktuellen Single "Symphony Live". Um's gleich von vorneherein zu sagen: Das Warten hat sich gelohnt!
Die Symphonie in dieser orchestralen Fassung ist für mich die definitive Version eines geliebten Klassikers.
Bereits, als ich in den seligen 80ern die Original-LP als meine zweite Grobschnittplatte nach "Illegal" erstand, schloss ich "Symphony" augenblicklich ins Herz. Da waren diese herrlich symphonischen Prog-Elemente, die aber beileibe nicht so bierernst und bedeutungsschwanger dargeboten wurden wie von "E.L.P.", "Ekseption", "Omega" und Konsorten. Humor und Spielfreude waren also kein Widerspruch zu anspruchsvoller Rockmusik.
Als nun im Jahre 2012 im Rahmen der orchestralen Rockpommel-Revue im Stadttheater zu Hagen auch die "Symphony" wieder erklang, war die Gänsehaut vorprogrammiert. Auch die Tränendrüsen arbeiteten munter vor sich hin.
Es war nicht nur schön, das geliebte Stück endlich wieder hören zu können - es so bombastisch präsentiert zu bekommen, übertraf meine allerkühnsten Erwartungen. Gerade, wenn Band und Orchester in trauter Eintracht spielten und das Thema druckvoll und mit ungebremster Power vorantrieben, wurde die Intensität des Originals noch um Längen getoppt. Folge: ein emotionaler Flash der Sonderklasse.
Das Ganze nun auf CD zu haben, ist wirklich die Erfüllung eines Traums - auch, wenn wir uns eine Neuauflage der "Symphony" wohl vor Hagen 2012 nie so energetisch und ergreifend hätten erträumen können.
Dass der Orchesterklang zu Beginn der Aufnahme etwas schepprig daherkommt und es ihm insgesamt an Tiefe fehlt, sehe ich mal als Reminiszenz an die Anfangszeit des Mediums CD - vor allem bei den Billigeinspielungen von Greatest Hits der Klassikszene. Diese wurden zumeist von tschechischen Billigorchestern brillant eingespielt und dann auf noch billigere Glassmaster gerotzt, um dann die Racks der Supermärkte zu überschwemmen. Und vile Klassik-CDs aus dieser Ära, die man wohl auch "Naxos-Mythos" nennen könnte, waren auch der Ausgangspunkt meiner eigenen Sammlung.
Dieser Klang macht also deutlich: Die "Symphony" ist ein echter Klassiker.
Und das Philharmonische Orchester Hagen ist eine wirklich grandiose Combo!
Sehr überzeugend wurde auf der CD die Liveathmosphäre eingefangen - Willis wie gewohnt trockene Announcements tun da ihr übriges: vom gewohnt launigen "Sch&!$$ die Wand an!" bis zur Vorstellung des Sologitarristen als "Nuki Santana" reicht da die Pallette. Die Band agiert so powerful, als stecke man noch in den ganz frühen 70ern.
Dass über 10 Minuten um sind, wenn der Applaus aufbrandet, ist kaum zu glauben. Nur die Ausblende reißt den Zuhörer aus der Vorstellung, physisch im Stadttheater Hagen anwesend zu sein - aber zur Entschädigung wurde immerhin mit "Beyond" ein besonderes Kabinettstückchen nachgeschoben - Sentimentalitätsfaktor inklusive!
Eine besondere CD für besondere Minuten - dieses musikalische Sahnehäppchen macht, ganz ohne Geschmacksverstärker, Lust auf mehr! Und ich freue mich, meine Lieblingssymphonie, die mich nun schon so lange durchs Leben begleitet, in dieser außergewöhnlichen Fassung im Schrank zu haben.
Go for Love - Günni
Rezi zu "Symphony Live" - The Single
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Ein gesundes Frühstück auf dem Teller und die "Symphony Live" im Player - das gibt Power für den Tag! Kann ich aus eigener Erfahrung und guten Gewissens schreiben. Hat sonst noch jemand schöne Erfahrungen oder gar eine Meinung mit und zu dieser schönen kleinen Scheibe?
Go for Love - Günni
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