Illegal - wirklich ein Wendepunkt?
Illegal - wirklich ein Wendepunkt?
In den Medien fand die "ILLEGAL"-Tour wenig Beachtung und auch ein Teil der alten Fans hielt nicht viel von dem neuen Konzept. An die Erfolge von 1978 und 1979 konnte der Sixpack nicht anknüpfen. Dazu kam eine allgemeine Konzertflaute. Die Band, aus der inzwischen eine Firma geworden war, die mit eigener, großer P.A. reiste, blieb trotzdem optimistisch. Lupo konnte sich gut vorstellen, auch im Jahr 2001 noch auf der Bühne zu stehen, teilte er dem FACHBLATT jedenfalls mit. Schließlich hatte sich ja auch die Single-Auskopplung "SILENT MOVIE" zu einem Hit gemausert.
Das ist ein Ausschnitt aus einem Artikel den ich bei German Rock gelesen habe. Illegal ist für mich das abwechslungsreichste Album der Band. Kurze instrumentale Titel wie Joker oder Silent Movie, kurze akustische Nummern wie Raintime, lange progressive Songs wie Illegal oder Mary Green. „Das alles und noch viel mehr“ gibt es auf dem Album. So viele kreative Köpfe wie nie zuvor oder danach in der Band.
War die Illegal Tour nicht mehr so gut besucht? Auch dachte ich immer, dass sich die LP mit ca. 100 000 Stück gut verkaufte. Wie war damals die Atmosphäre in der Band? Wäre nett, mal ein wenig mehr aus dieser Zeit zu hören.
Rabuma
Das ist ein Ausschnitt aus einem Artikel den ich bei German Rock gelesen habe. Illegal ist für mich das abwechslungsreichste Album der Band. Kurze instrumentale Titel wie Joker oder Silent Movie, kurze akustische Nummern wie Raintime, lange progressive Songs wie Illegal oder Mary Green. „Das alles und noch viel mehr“ gibt es auf dem Album. So viele kreative Köpfe wie nie zuvor oder danach in der Band.
War die Illegal Tour nicht mehr so gut besucht? Auch dachte ich immer, dass sich die LP mit ca. 100 000 Stück gut verkaufte. Wie war damals die Atmosphäre in der Band? Wäre nett, mal ein wenig mehr aus dieser Zeit zu hören.
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- Günni
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Ich denke, die Tournee selbst war sehr erfolgreich - in unterschiedlichen Medienveröffentlichungen sind sich die Berichterstatter nicht immer einig, ob die "merry-go-round"-Tour oder die "Illegal"-Tour mehr Zuschauer in die Hallen zog!
Witzigerweise war die Platte für mich nicht der Wende-, sondern der Startpunkt! Meine erste LP der Groben - live durfte ich noch bis zum "Kinder + Narren"-Jahr warten.... und bis heute finde ich, die Platte ist die beste Einstiegsdroge für künftige GS-Junkies! Vereint die Scheibe doch musikalisch Tugenden der früheren Werke mit zukunftsorientierten Neuerungen! Die angesprochene stilistische Vielfalt weiß auch heute noch zu begeistern - wäre dennoch auch mal interessant, diese Zeit, die Platte und Tour aus Sicht von damaligen Band-Members beleuchtet zu sehen...
Go for "Illegal" - Günni
Witzigerweise war die Platte für mich nicht der Wende-, sondern der Startpunkt! Meine erste LP der Groben - live durfte ich noch bis zum "Kinder + Narren"-Jahr warten.... und bis heute finde ich, die Platte ist die beste Einstiegsdroge für künftige GS-Junkies! Vereint die Scheibe doch musikalisch Tugenden der früheren Werke mit zukunftsorientierten Neuerungen! Die angesprochene stilistische Vielfalt weiß auch heute noch zu begeistern - wäre dennoch auch mal interessant, diese Zeit, die Platte und Tour aus Sicht von damaligen Band-Members beleuchtet zu sehen...
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...ich lese nur mit. Lange Beiträge sind nicht mein Ding.
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Ich hol' diesen thread mal nach oben, da ich die Frage sehr interessant finde - sowohl aus der Sicht von uns Fans als auch aus der Sicht der Musiker!
Ein echter "Wendepunkt" war für mich eher das "razzia"-Album - waren die "illegalen" Songs auch kompakter und härter als die Songs der Vorgängeralben wie "merry" oder "Rockpommel", sind sie doch nahe an dem dran, wie GS von Anfang an klang - man denke mal an die härteren Nummern aus "Ballermann", die Wurzeln bei der "Crew" oder die fetzigen Teile von "Solar Music Live"...
Go for Love - Günni
Ein echter "Wendepunkt" war für mich eher das "razzia"-Album - waren die "illegalen" Songs auch kompakter und härter als die Songs der Vorgängeralben wie "merry" oder "Rockpommel", sind sie doch nahe an dem dran, wie GS von Anfang an klang - man denke mal an die härteren Nummern aus "Ballermann", die Wurzeln bei der "Crew" oder die fetzigen Teile von "Solar Music Live"...
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Günni ich geb Dir recht. Der radikale Bruch war Razzia. Illegal war eine Art Weiterentwicklung aber typisch Grobschnitt. Die Illegal Tour war mein erstes Grobschnitt Konzert. Das war in badisch Sibirien in Buchen. Lustig war die Zugabe mit wir wollen Buchen buchen. Ich hatte damals auch das Gefühl das die Illegal sehr erfolgreich war, plötzlich hörten viel mehr Leute aus meinem Freundeskreis Grobschnitt.
Genau so war es bei mir, außer das es die Niederrhein Halle in Wesel war.ölberg hat geschrieben:Günni ich geb Dir recht. Der radikale Bruch war Razzia. Illegal war eine Art Weiterentwicklung aber typisch Grobschnitt. Die Illegal Tour war mein erstes Grobschnitt Konzert. Das war in badisch Sibirien in Buchen. Lustig war die Zugabe mit wir wollen Buchen buchen. Ich hatte damals auch das Gefühl das die Illegal sehr erfolgreich war, plötzlich hörten viel mehr Leute aus meinem Freundeskreis Grobschnitt.
Und tatsächlich wurde Illegal auch von Leuten im Bekannten/Freundeskreis gehört.
Heute finde ich alle gut. K&N ist doch wunderbar.


Rum
Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie
der freien Entfaltung der Persönlichkeit.
Mark Twain
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Gefallen haben mir die späteren Alben auch schon damals... auf die "Fantasten" haben wir ja richtig hingefiebert, da einige Songs schon seit ein paar Jahren in den Konzerten gespielt worden waren... aber das ist ja eigentlich nicht das Thema hier...
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Das selbe gilt auch für mich.Rumburak hat geschrieben:Zu Fantasten bin ich sogar erst letztes Jahr gekommen.![]()
Rum

Auf Fantasten habe ich bei Ebay fast 3 Monate geboten,denn über 40€ für eine gebrauchte CD waren mir einfach zuviel.
Als es dann endlich zueinem annehmbaren Preis geklappt hat habe ich mich einerseits über die tolle CD gefreut,andererseits war ich ein bisschen traurig,denn dieses fiebern ob es denn endlich klappt oder ob ich weitersuchen muss, haben echt Spass gemacht.


Es ist einfacher das letzte Wort zu haben, als den ersten Schritt zu machen.
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Ja, ja, macht schon Spaß, die Sammlerleidenschaft... mich würden allerdings auch noch einige Statements zur ursprünglichen Frage dieses Threads interessieren! Wie seht Ihr das? Vielleicht könnte sich ja auch mal ein heutiger oder früherer Musiker zu diesem Thema äußern, denn die Sache ist schon hochinteressant...
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Zu dem Thema möchte ich dann auch nochmal meinen "Senf" dazugeben,
was in diesem sogenannten Rocklexikon, gerade zum Thema Illegal Tournee
steht ist nicht nur haarsträubend, das meiste davon ist schlichtweg blanker
Unsinn.
Erstens hat man während der 81er Tournee die großen Hallen angesteuert,
(siehe Tourplan bei Stephan Schelle) die auch durchweg voll bis ausverkauft
waren, an eine Konzertflaute in dem Jahr kann ich mich auch nicht erinnern.
Das es kein Konzert in Hagen gab, hatte den einfachen Grund, das es zur Illegal
Tournee im Frühjahr 1981, schlichtweg keine Halle in Hagen gab in die
Grobschnitt reingepasst hätte.
Die Ischelandhalle ist eine reine Sporthalle, in der es, außer den
Sockenballfestivals am Rosenmontag, nie Musikveranstaltungen gab.
Und die Stadthalle befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Bau (!)
Die bereits von mir zitierte "Teppichbodenhalle" (Stadthalle) wurde
erst im September ´81 eröffnet, natürlich auch mit einem Rockfestival,
auf dem unter anderem auch Round und Extrabreit auftraten. Dieses Festival
fand aber, draußen auf dem Parkplatz vor der Halle statt, weil das "Rockvolk"
ja sonst den neuen Teppichboden eingesaut hätte.
Die Medien haben bei der Illegal Tour nicht mehr und nicht weniger berichtet
als vorher auch, was weniger an den Medien lag, sondern an Gerd Ottos
Management, der die Medienklaviatur bekanntlich nie wirklich beherrschte.
In punkto Marketing und Medienarbeit waren ihnen "Die Breiten" immer um Lichtjahre
voraus, ob das nun gut oder schlecht war, lasse ich dann mal dahingestellt.
Ich hoffe die "sachdienlichen Hinweise" konnten diesen "Nebel" ein wenig lichten.
Mehr lustige Anekdoten zum Thema Stadthallen Einweihung
gibts übrigens direkt von Rolf Möller hier:
https://www.extrabreit.net/interviews/rolf/rolf7.htm
was in diesem sogenannten Rocklexikon, gerade zum Thema Illegal Tournee
steht ist nicht nur haarsträubend, das meiste davon ist schlichtweg blanker
Unsinn.
Erstens hat man während der 81er Tournee die großen Hallen angesteuert,
(siehe Tourplan bei Stephan Schelle) die auch durchweg voll bis ausverkauft
waren, an eine Konzertflaute in dem Jahr kann ich mich auch nicht erinnern.
Das es kein Konzert in Hagen gab, hatte den einfachen Grund, das es zur Illegal
Tournee im Frühjahr 1981, schlichtweg keine Halle in Hagen gab in die
Grobschnitt reingepasst hätte.
Die Ischelandhalle ist eine reine Sporthalle, in der es, außer den
Sockenballfestivals am Rosenmontag, nie Musikveranstaltungen gab.
Und die Stadthalle befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Bau (!)
Die bereits von mir zitierte "Teppichbodenhalle" (Stadthalle) wurde
erst im September ´81 eröffnet, natürlich auch mit einem Rockfestival,
auf dem unter anderem auch Round und Extrabreit auftraten. Dieses Festival
fand aber, draußen auf dem Parkplatz vor der Halle statt, weil das "Rockvolk"
ja sonst den neuen Teppichboden eingesaut hätte.
Die Medien haben bei der Illegal Tour nicht mehr und nicht weniger berichtet
als vorher auch, was weniger an den Medien lag, sondern an Gerd Ottos
Management, der die Medienklaviatur bekanntlich nie wirklich beherrschte.
In punkto Marketing und Medienarbeit waren ihnen "Die Breiten" immer um Lichtjahre
voraus, ob das nun gut oder schlecht war, lasse ich dann mal dahingestellt.
Ich hoffe die "sachdienlichen Hinweise" konnten diesen "Nebel" ein wenig lichten.
Mehr lustige Anekdoten zum Thema Stadthallen Einweihung
gibts übrigens direkt von Rolf Möller hier:
https://www.extrabreit.net/interviews/rolf/rolf7.htm
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- Space-Rider
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Um meine Aussage mit den vollen Hallen noch zu belegen, hier mal ein kurzer
Ausschnitt aus einem Artikel der Westfälischen Rundschau vom 15.4.1981.
...In Nordrhein-Westfalen, der Hochburg der Hagener Rock-Gruppe, konnten
die hohen Zuschauerzahlen der letzten Tournee gehalten werden. Fast
sensationell war es, daß Grobschnitt im Süden Deutschlands die Zuschauer-
zahlen fast verdoppeln konnte und in vielen Städten vor ausverkauften
Häusern spielte.
Fachleute der Musikbranche, die der Gruppe ähnliche Schwierigkeiten
wie anderen Rockbands vorausgesagt hatten, stehen dem Erfolg der Tour
und der Souveränität, mit der Grobschnitt die Säle füllt, als hätte es nie eine
Konzertflaute gegeben, ziemlich fassungslos gegenüber. Grund für die bis
jetzt Erfolgreichste Tournee(!) in der zehnjährigen Geschichte der Band
dürfte wohl die aktuelle Langspielplatte "Illegal" sein...
Der Originalartikel aus der Rundschau findet sich auf Stephan Schelle Seite,
DER Fundus, wenn es um ungeklärte Fragen zur Grobschnitt Vergangenheit
geht, Riesenlob für seine Arbeit, auch wenn ihm einige wenige Artikel
ins falsche Jahr gerutscht sind.
Eine Konzertflaute gab es 1981 aber wohl doch, da muß mir wohl
meine Erinnerung einen kleinen Streich gespielt haben.
Ausschnitt aus einem Artikel der Westfälischen Rundschau vom 15.4.1981.
...In Nordrhein-Westfalen, der Hochburg der Hagener Rock-Gruppe, konnten
die hohen Zuschauerzahlen der letzten Tournee gehalten werden. Fast
sensationell war es, daß Grobschnitt im Süden Deutschlands die Zuschauer-
zahlen fast verdoppeln konnte und in vielen Städten vor ausverkauften
Häusern spielte.
Fachleute der Musikbranche, die der Gruppe ähnliche Schwierigkeiten
wie anderen Rockbands vorausgesagt hatten, stehen dem Erfolg der Tour
und der Souveränität, mit der Grobschnitt die Säle füllt, als hätte es nie eine
Konzertflaute gegeben, ziemlich fassungslos gegenüber. Grund für die bis
jetzt Erfolgreichste Tournee(!) in der zehnjährigen Geschichte der Band
dürfte wohl die aktuelle Langspielplatte "Illegal" sein...
Der Originalartikel aus der Rundschau findet sich auf Stephan Schelle Seite,
DER Fundus, wenn es um ungeklärte Fragen zur Grobschnitt Vergangenheit
geht, Riesenlob für seine Arbeit, auch wenn ihm einige wenige Artikel
ins falsche Jahr gerutscht sind.
Eine Konzertflaute gab es 1981 aber wohl doch, da muß mir wohl
meine Erinnerung einen kleinen Streich gespielt haben.
- Günni
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So sehr der Mut der Groben zu bewundern ist, nicht ständig das Erfolgreiche zu wiederholen und auch mal radikale Brüche zu riskieren, frage ich mich doch so im Nachhinein, wie man nach der immens erfolgreichen 81er Tour darauf kam, sich in Richtung "Razzia" zu entwickeln!
Gab es gar keine Angst, die alten und auch neu gewonnen Fans zu verschrecken? O.k., mit mir hat's geklappt - ich fand "Razzia" von Anfang an Klasse, aber viele wandten sich ja auch erst mal mit Grausen ab...
Go for Love - Günni
Gab es gar keine Angst, die alten und auch neu gewonnen Fans zu verschrecken? O.k., mit mir hat's geklappt - ich fand "Razzia" von Anfang an Klasse, aber viele wandten sich ja auch erst mal mit Grausen ab...
Go for Love - Günni
...ich lese nur mit. Lange Beiträge sind nicht mein Ding.
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- Space-Rider
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Musste sich Anfang der 80er nicht die gesamte Musikszene umorientieren ? Die guten alten 70er wurden doch völlig neu aufgemischt durch Punk, Pop, Wave, NDW, Disco etc.
Diesen Umbruch hatten doch fast alle Bands zu bewältigen, wenn man sich zum Beispiel die Entwicklung von Genesis, Yes usw. anschaut, die haben sich auch völlig verändert, nur ganz wenige wie z.Bsp. King Crimson sind ihrer Linie treu geblieben.
Mein Ding waren immer und werden immer bleiben die guten alten 70er, da ging so viel geiles Zeug ab, das interessanteste Jahrzehnt möchte ich behaupten, aber auch das ist sicherlich Geschmackssache.
Hatte es irgendwo hier auch schon mal erwähnt, die 80er Alben von Grobschnitt waren nie so wirklich meine Welt ... das wird sich auch nicht ändern, selbst wenn ich mir die CDs noch 30 mal anhöre.
Aber die Ballermänner, die Jumbos, die Rockpommelländer, die solaren Klänge und die Merry Go Rounds - das ist genau mein Ding.
Gruß, dat Senfei
Diesen Umbruch hatten doch fast alle Bands zu bewältigen, wenn man sich zum Beispiel die Entwicklung von Genesis, Yes usw. anschaut, die haben sich auch völlig verändert, nur ganz wenige wie z.Bsp. King Crimson sind ihrer Linie treu geblieben.
Mein Ding waren immer und werden immer bleiben die guten alten 70er, da ging so viel geiles Zeug ab, das interessanteste Jahrzehnt möchte ich behaupten, aber auch das ist sicherlich Geschmackssache.
Hatte es irgendwo hier auch schon mal erwähnt, die 80er Alben von Grobschnitt waren nie so wirklich meine Welt ... das wird sich auch nicht ändern, selbst wenn ich mir die CDs noch 30 mal anhöre.
Aber die Ballermänner, die Jumbos, die Rockpommelländer, die solaren Klänge und die Merry Go Rounds - das ist genau mein Ding.
Gruß, dat Senfei
Zuletzt geändert von Senfei am 24.09.2009, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.
Wahre Freunde sind nicht nett, sondern ehrlich !
Zunächst mal, es ist ja offensichtlich, dass Du (EH) doch einiges zum direkten Umfeld von Grobschnitt beisteuern kannst. Das finde ich hochinteressant und sauge alles auf wie ein Schwamm!
Von diesem Hintergrundwissen bin ich meilenweit entfernt, da ich bis auf wenige Bühnengespräche und ein paar Briefwechsel mit Lupo keine direkten Kontakte zur Band hatte. Auch die Fankultur war damals auf den Versand der Grobschrift und Infos von Wolfgang Bossler und seinem Nachfolger (glaube, er hieß A. Jursch, aber ohne Gewähr) im Fanclub beschränkt.
Trotzdem möchte ich nochmal etwas zu Gerd-Otto sagen. Du (EH) magst sicher in Bezug auf seinen Umgang mit den Medien rein wirtschaftlich gesehen recht haben, aber erstens hatte sich wohl nie jemand um diesen (seinen) Mangement-Job gerissen und zweitens hat er aus meiner Sicht damals genau das getan, was uns hier alle heute zusammenführt und vereint.
Er hatte einen persönlichen Draht zu den Fans hergestellt (Eroc hatte ja parallel dazu den Kontakt zum Fanclub gepflegt) und jedem das Gefühl gegeben, auch ein kleiner Teil dieses irren Haufens zu sein. Die Tatsache, dass jemand eine komplette Tournee organisiert, dabei seinen ganzen Schriftkram selbst erledigt und dazu noch unglaublich super Gitarre spielt (vom Komponieren gar nicht zu reden), nötigt mir den allergrößten Respekt ab! Wenn ich mich hier irre, lasse ich mich gerne aufklären.
Wer weiß, was gewesen wäre, wenn er entweder nur das eine oder nur das andere gemacht hätte. Und eines hat er bei diesem ganzen modeorientierten Medienschwachsinn in den 80ern wohl nie, nämlich sein Gesicht verloren. Und das genau hat mich immer an ihm und auch an seinen Kollegen fasziniert!
Ein Gegenbeispiel dazu war - was die Fankultur betrifft - für mich immer Eloy. Da hat man hingeschrieben und eine Photokopie mit Infos und ein Autogramm bekommen. Das will ich gar nicht kritisieren, aber einen Unterschied konnte ich da schon feststellen. Und die Medien haben sie förmlich zerstört!
Zurück zum Thema. Im Merry-go-round-Thread habe ich schon mal meinen Senf dazu gegeben. Wenn man so zurück blickt, dann gab es für mich eigentlich keine Platte, die nicht einen massiven Umbruch darstellte. Selbst die Veröffentlichung von "Solar Music-live" war doch eigentlich ein echtes kommerzielles Risiko. Schließlich gab es das Stück bereits auf LP, sogar mit weiteren Songs.
Von RPL gar nicht zu reden, Willi hat es uns ja schon oft auf der Bühne erzählt. Jumbo mit deutschen Texten! Udo Lindenberg wurde dafür in den Himmel gehoben. Später folgte mit jedem Album immer wieder neue Kritik, die sich oftmals in Wohlgefallen auflöste! Ich denke nur an diesen unglaublichen Erfolg von "Könige der Welt".
Was mich an diesen ganzen Umbrüchen immer sehr interessiert, ist der menschliche Aspekt im Hintergrund jedes Albums. Nach Merry-go-round/Illegal hat man ja ein wenig mitbekommen, aber vieles drang nie an die Öffentlichkeit. Aber das ist ja auch schon sehr lange her!

Von diesem Hintergrundwissen bin ich meilenweit entfernt, da ich bis auf wenige Bühnengespräche und ein paar Briefwechsel mit Lupo keine direkten Kontakte zur Band hatte. Auch die Fankultur war damals auf den Versand der Grobschrift und Infos von Wolfgang Bossler und seinem Nachfolger (glaube, er hieß A. Jursch, aber ohne Gewähr) im Fanclub beschränkt.
Trotzdem möchte ich nochmal etwas zu Gerd-Otto sagen. Du (EH) magst sicher in Bezug auf seinen Umgang mit den Medien rein wirtschaftlich gesehen recht haben, aber erstens hatte sich wohl nie jemand um diesen (seinen) Mangement-Job gerissen und zweitens hat er aus meiner Sicht damals genau das getan, was uns hier alle heute zusammenführt und vereint.
Er hatte einen persönlichen Draht zu den Fans hergestellt (Eroc hatte ja parallel dazu den Kontakt zum Fanclub gepflegt) und jedem das Gefühl gegeben, auch ein kleiner Teil dieses irren Haufens zu sein. Die Tatsache, dass jemand eine komplette Tournee organisiert, dabei seinen ganzen Schriftkram selbst erledigt und dazu noch unglaublich super Gitarre spielt (vom Komponieren gar nicht zu reden), nötigt mir den allergrößten Respekt ab! Wenn ich mich hier irre, lasse ich mich gerne aufklären.
Wer weiß, was gewesen wäre, wenn er entweder nur das eine oder nur das andere gemacht hätte. Und eines hat er bei diesem ganzen modeorientierten Medienschwachsinn in den 80ern wohl nie, nämlich sein Gesicht verloren. Und das genau hat mich immer an ihm und auch an seinen Kollegen fasziniert!
Ein Gegenbeispiel dazu war - was die Fankultur betrifft - für mich immer Eloy. Da hat man hingeschrieben und eine Photokopie mit Infos und ein Autogramm bekommen. Das will ich gar nicht kritisieren, aber einen Unterschied konnte ich da schon feststellen. Und die Medien haben sie förmlich zerstört!
Zurück zum Thema. Im Merry-go-round-Thread habe ich schon mal meinen Senf dazu gegeben. Wenn man so zurück blickt, dann gab es für mich eigentlich keine Platte, die nicht einen massiven Umbruch darstellte. Selbst die Veröffentlichung von "Solar Music-live" war doch eigentlich ein echtes kommerzielles Risiko. Schließlich gab es das Stück bereits auf LP, sogar mit weiteren Songs.
Von RPL gar nicht zu reden, Willi hat es uns ja schon oft auf der Bühne erzählt. Jumbo mit deutschen Texten! Udo Lindenberg wurde dafür in den Himmel gehoben. Später folgte mit jedem Album immer wieder neue Kritik, die sich oftmals in Wohlgefallen auflöste! Ich denke nur an diesen unglaublichen Erfolg von "Könige der Welt".
Was mich an diesen ganzen Umbrüchen immer sehr interessiert, ist der menschliche Aspekt im Hintergrund jedes Albums. Nach Merry-go-round/Illegal hat man ja ein wenig mitbekommen, aber vieles drang nie an die Öffentlichkeit. Aber das ist ja auch schon sehr lange her!

- Günni
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Gut gebrüllt, Intruder - und nochmal zum Wechsel zwischen "Illegal" und "Razzia"... also, mit Volkers Weggang kann das m.E. nicht erklärt werden, denn, wie auf der "Story 6" zu hören ist, war er selbst an Songs wie "Der alte Freund" usw. noch beteiligt und wurde erst gegangen, als dat Dingens bereits in der Mache war... inhaltlich/textlich war "Razzia" ja durchaus eine Fortführung des illegalen Konzepts: kurze (relativ gesehen...), knackige Songs zu aktuellen Themen mit klaren, bisweilen etwas ruppigen Worten... jetzt komplett in deutscher Sprache....
Musikalisch war es in meinen Ohren dennoch der stärkste Bruch mit vorherigen Musiziergewohnheiten - soll heißen: der Schritt von "ballermann" zu "Jumbo" war schon gewaltig, aber auch nicht sooo riesig. "Der "Ballermann" war, wie der Titel schon intendierte", halt härter, aber Stücke wie "Drummer's Dream" oder "Magic Train" würden auch aus einem Album voller Jumbotitel nicht aus dem Konzept fallen!
Vielleicht war der Schritt von "Illegal" zu "Razzia" ja auch nur ein kleiner Schritt für einen Musiker, jedoch ein großer Schritt für die Fangemeinde... für so manchen halt bloß in die falsche Richtung. Für mich war's o.k. - in meiner Plattensammlung tummeln sich so vile unterschiedliche Stilrichtungen, warum also nicht auch innerhalb einer einzigen Band? Das Leben läuft nicht rückwärts, noch bleibt es im Gestern... bloße kommerzielle Erwägungen könnte ich auch nicht nachvollziehen, dafür war selbst der "Schmuse"-Song "Wir wollen leben" politisch zu direkt, von "Wir wollen sterben" mal ganz zu schweigen - ein Text wie der von "Razzia" wäre selbst den "Scherben" gut zu Gesicht gestanden usw. Wie gesagt: es hat mich nicht gestört, aber die Entwicklung von Album zu Album geschah in der Zeit zuvor für mich nachvollziehbarer, flüssiger... falls Ihr versteht, was ich meine...
Sicher änderten Yes und Genesis in den 80ern auch ihre Klangstrukturen, aber insgesamt waren deren damals neue Songs doch näher an dem, was sie vorher so angestellt hatten - auf "90125" gibt's ja nicht nur "Owner of A Lonely Heart", sondern auch den Song mit dem Refrain "Two Hearts are better than one" usw. und bei "Genesis" vollzog sich der Wandel zu kompakteren Strukturen proportional zur personellen Dezimierung... aber es war letztlich eine Entwicklung... übrigens auch bei "Yes": auf "Tormato" z.B. hatte man auch schon vorher mit hörbar einfacheren Songformaten experimentiert... so einen doch hörbar krassen Wandel von einer LP zzur nächsten kenne ich ansonsten nicht in dieser Form wie bei "Illegal" und "Razzia"!
Go for Love - Günni
Musikalisch war es in meinen Ohren dennoch der stärkste Bruch mit vorherigen Musiziergewohnheiten - soll heißen: der Schritt von "ballermann" zu "Jumbo" war schon gewaltig, aber auch nicht sooo riesig. "Der "Ballermann" war, wie der Titel schon intendierte", halt härter, aber Stücke wie "Drummer's Dream" oder "Magic Train" würden auch aus einem Album voller Jumbotitel nicht aus dem Konzept fallen!
Vielleicht war der Schritt von "Illegal" zu "Razzia" ja auch nur ein kleiner Schritt für einen Musiker, jedoch ein großer Schritt für die Fangemeinde... für so manchen halt bloß in die falsche Richtung. Für mich war's o.k. - in meiner Plattensammlung tummeln sich so vile unterschiedliche Stilrichtungen, warum also nicht auch innerhalb einer einzigen Band? Das Leben läuft nicht rückwärts, noch bleibt es im Gestern... bloße kommerzielle Erwägungen könnte ich auch nicht nachvollziehen, dafür war selbst der "Schmuse"-Song "Wir wollen leben" politisch zu direkt, von "Wir wollen sterben" mal ganz zu schweigen - ein Text wie der von "Razzia" wäre selbst den "Scherben" gut zu Gesicht gestanden usw. Wie gesagt: es hat mich nicht gestört, aber die Entwicklung von Album zu Album geschah in der Zeit zuvor für mich nachvollziehbarer, flüssiger... falls Ihr versteht, was ich meine...
Sicher änderten Yes und Genesis in den 80ern auch ihre Klangstrukturen, aber insgesamt waren deren damals neue Songs doch näher an dem, was sie vorher so angestellt hatten - auf "90125" gibt's ja nicht nur "Owner of A Lonely Heart", sondern auch den Song mit dem Refrain "Two Hearts are better than one" usw. und bei "Genesis" vollzog sich der Wandel zu kompakteren Strukturen proportional zur personellen Dezimierung... aber es war letztlich eine Entwicklung... übrigens auch bei "Yes": auf "Tormato" z.B. hatte man auch schon vorher mit hörbar einfacheren Songformaten experimentiert... so einen doch hörbar krassen Wandel von einer LP zzur nächsten kenne ich ansonsten nicht in dieser Form wie bei "Illegal" und "Razzia"!
Go for Love - Günni
...ich lese nur mit. Lange Beiträge sind nicht mein Ding.
- Next Party
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- Registriert: 03.12.2007, 02:57
- Wohnort: M.-L.
Eure Beiträge sind sehr interressant. Ungefähr 80 % davon kenne ich nicht oder kann es nicht verstehen. Ich habe damals einiges, weniges davon mitbekommen. Für mich stand, auch damals schon, immer die Musik und der Spaß im Vordergrund. Wer, weshalb, wieso?; ich bin zwar auch neugierig, hat mich aber nur am Rande tangiert. Die Konzerte waren damals aussergewöhnlich und gefallen mir heute noch besser. Ich würde sie sonst nicht ausnahmslos besuchen. Und wer sich mal über wen geärgert hat; was solls. Die Fans der heutigen Zeit, jedenfalls die Älteren, sollten das überwunden haben. Ich habe im Umfeld der Grobschnittfamilie immer viel Spaß. Und in Fettnäpfchen bin ich in diesem Forum auch schon mehrfach gelandet. Das rumrudern, damit ich richtig verstanden werde, war auch nicht einfach. Es gibt halt viele Fans oder Freunde der Gruppe die erheblich mehr (Hintergrund) Wissen über Grobschnitt gesammelt haben. Ich kann damit gut leben, denn bei den Treffen höre ich immer wieder was Neues. Machts Euch nicht so schwer. Ich freue mich auf Hückeswagen.
Spaß haben und Fröhlich bleiben!!
LAST PARTY=NEXT PARTY
"Spaß haben und Fröhlich bleiben" mit der Grobschnittfamilie. Es geht weiter mit einer Nebelreise, Aphodyl, Green und mehr. Wir sehen/treffen uns demnächst wieder.
Das Forum darf nicht sterben!
LAST PARTY=NEXT PARTY
"Spaß haben und Fröhlich bleiben" mit der Grobschnittfamilie. Es geht weiter mit einer Nebelreise, Aphodyl, Green und mehr. Wir sehen/treffen uns demnächst wieder.
Das Forum darf nicht sterben!
Da hast Du absolut recht!Next Party hat geschrieben:Und wer sich mal über wen geärgert hat; was solls.
Für mich war trotzdem der menschliche Aspekt immer enorm interessant und ich war (und ehrlich gesagt, bin ich es immer noch) immer schrecklich neugierig zu wissen, wie das alles entstand und wer welchen Beitrag an den Platten/Shows hatte. Das bezieht sich also primär auf die musikalischen Aspekte, als auf etwaige Konflikte. Denke, dass darum auch alle Alben so sind, wie sie sind.
Erke's Story-CDs, vor allem die RPL Nr. 6, geben da ja einen kleinen Einblick und haben mich stets unglaublich fasziniert. Auch die Geschichten in den Booklets finde ich spannend. Wenn wir mit der Band heute nach den Gigs so zusammenstehen, muss ich mich immer unglaublich zusammenreißen, um die Jungs nicht zu sehr mit den ollen Kamellen zu nerven.
Aber wir leben natürlich im Heute und alles hat seine Zeit!

-
- Space-Rider
- Beiträge: 273
- Registriert: 19.08.2009, 14:04
Sehr schön geschrieben Intruder und auch das was Senfei schreibt ist sicher nicht
von der Hand zu weisen, ich versuche mal auf beides einzugehen.
Bei dem was Du über Lupo schreibst geb ich Dir völlig Recht, der Mann hatte
ja eigentlich vier Fulltimejobs, Manager, Gitarrist, Konzertagent und Fanbeauftragter
(bis Milla kam) und bei den drei letztgenannten Jobs wäre auch jeder Vorwurf
völlig unangebracht, die hat er in meinen Augen klasse gemeistert.
Zur menschlichen Komponente über ihn soll sich jeder sein eigenes Urteil
bilden, da ist ja auch schon vieles über ihn geschrieben worden hier und im alten Forum
und einiges von dem hatte meiner Meinung nach in der Öffentlichkeit nichts zu suchen.
Meine Kritik auf das Management bezog sich darauf, das es so gut wie kein Interview
von ihm gibt, wo er nicht in irgendeiner Weise auf die Medien eingeprügelt hat, mal direkter,
mal dezenter. Das ihn die Medien dadurch natürlich gemieden haben ist verständlich.
Die Medien brauchten ihn nicht, er sie aber schon, wie man halt in den Wald hineinruft...
Aber wie Du ja auch schreibst Intruder das ist lange her und ich weiß gar nicht
ob es damals schon Diplomatenschulen gab, zumindest nicht in Westfalen.
Mit der Medienignoranz war Grobschnitt aber damals in allerbester Gesellschaft, die
meisten deutschen Bands wurden zu der Zeit nicht wirklich ernst genommen von den
Medien es sei denn sie kamen aus einer Medienstadt wie Hamburg und hießen Lindenberg.
Zum Thema Eloy stimme ich Dir auch zu, auch die wirkten auf mich immer recht abgehoben,
obwohl ich die Band zur damaligen Zeit eigentlich mochte.
von der Hand zu weisen, ich versuche mal auf beides einzugehen.
Bei dem was Du über Lupo schreibst geb ich Dir völlig Recht, der Mann hatte
ja eigentlich vier Fulltimejobs, Manager, Gitarrist, Konzertagent und Fanbeauftragter
(bis Milla kam) und bei den drei letztgenannten Jobs wäre auch jeder Vorwurf
völlig unangebracht, die hat er in meinen Augen klasse gemeistert.
Zur menschlichen Komponente über ihn soll sich jeder sein eigenes Urteil
bilden, da ist ja auch schon vieles über ihn geschrieben worden hier und im alten Forum
und einiges von dem hatte meiner Meinung nach in der Öffentlichkeit nichts zu suchen.
Meine Kritik auf das Management bezog sich darauf, das es so gut wie kein Interview
von ihm gibt, wo er nicht in irgendeiner Weise auf die Medien eingeprügelt hat, mal direkter,
mal dezenter. Das ihn die Medien dadurch natürlich gemieden haben ist verständlich.
Die Medien brauchten ihn nicht, er sie aber schon, wie man halt in den Wald hineinruft...
Aber wie Du ja auch schreibst Intruder das ist lange her und ich weiß gar nicht
ob es damals schon Diplomatenschulen gab, zumindest nicht in Westfalen.

Mit der Medienignoranz war Grobschnitt aber damals in allerbester Gesellschaft, die
meisten deutschen Bands wurden zu der Zeit nicht wirklich ernst genommen von den
Medien es sei denn sie kamen aus einer Medienstadt wie Hamburg und hießen Lindenberg.
Zum Thema Eloy stimme ich Dir auch zu, auch die wirkten auf mich immer recht abgehoben,
obwohl ich die Band zur damaligen Zeit eigentlich mochte.
Zuletzt geändert von Exil-Hagener am 22.09.2009, 23:03, insgesamt 1-mal geändert.
Dieser Thread entwickelt sich ....
Macht bitte weiter, mir macht es Spass, mit zu lesen.
Ich könnte ja meinen Mostrich dazu geben, aber macht man...
EH, haste nach dem HW-Gig mal ein wenig Zeit für mich?
Übrigens: Für mich ist nicht "Illegal" der Wendepunkt gewesen, sondern "Kinder & Narren", aber das habe ich ja schon mal geschrieben (AUA, gab das Prügel). Ist aber auch nur meine subjektive Meinung
Macht bitte weiter, mir macht es Spass, mit zu lesen.
Ich könnte ja meinen Mostrich dazu geben, aber macht man...
EH, haste nach dem HW-Gig mal ein wenig Zeit für mich?

Übrigens: Für mich ist nicht "Illegal" der Wendepunkt gewesen, sondern "Kinder & Narren", aber das habe ich ja schon mal geschrieben (AUA, gab das Prügel). Ist aber auch nur meine subjektive Meinung

Alle haben gesagt "Das geht nicht!"
Dann kam einer, der das nicht wusste...
Und hat es einfach gemacht.
Dann kam einer, der das nicht wusste...
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- Space-Rider
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Der Thread füllt sich ja heute schneller als ich texten, kann klasse.
Ich hatte ganz vergessen auf Senfei einzugehen und jetzt kommt Günni noch dazu.
Zu dem was Günni "schrobelte" (Günni der mußte sein, grins), empfehle ich mal das
Mist Interview auf Stephan Schelles Seite, wo er eindeutig beschreibt, das er sich
mit der "Wellenmusik" der 80er die Grobschnitt einschlug nicht mehr indentifizieren
konnte, weil er der Meinung war das Grobschnitt so nicht gewachsen war. Auch Eroc
hat ja schon mehrfach betont das Volker die Razzia so sicher nicht mitgetragen hätte.
Und damit komme ich nun auch zu dem was Senfei schrieb. Yes und Genesis haben sich
in den 80ern angepasst, entschlackt und weiterentwickelt, aber nicht musikalisch neu erfunden,
zumindest nicht aus meiner Sicht, aber das war bei Grobschnitt der Fall weil halt die tragende
musikalische Säule und die war Volker ganz sicherlich über Jahre von heute auf morgen weggebrochen war.
Erste Risse meine ich da schon bei Illegal entdeckt zu haben, aber das ist rein spekulativ und vor allem subjektiv.
Ich hatte ganz vergessen auf Senfei einzugehen und jetzt kommt Günni noch dazu.
Zu dem was Günni "schrobelte" (Günni der mußte sein, grins), empfehle ich mal das
Mist Interview auf Stephan Schelles Seite, wo er eindeutig beschreibt, das er sich
mit der "Wellenmusik" der 80er die Grobschnitt einschlug nicht mehr indentifizieren
konnte, weil er der Meinung war das Grobschnitt so nicht gewachsen war. Auch Eroc
hat ja schon mehrfach betont das Volker die Razzia so sicher nicht mitgetragen hätte.
Und damit komme ich nun auch zu dem was Senfei schrieb. Yes und Genesis haben sich
in den 80ern angepasst, entschlackt und weiterentwickelt, aber nicht musikalisch neu erfunden,
zumindest nicht aus meiner Sicht, aber das war bei Grobschnitt der Fall weil halt die tragende
musikalische Säule und die war Volker ganz sicherlich über Jahre von heute auf morgen weggebrochen war.
Erste Risse meine ich da schon bei Illegal entdeckt zu haben, aber das ist rein spekulativ und vor allem subjektiv.
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Das ganze Album (Illegal) war irgendwie recht "dunkel", auch wenn es doch einige fröhliche Melodien hatte, überwog die Melancholie und das Düstere.
Volker's Rolle ist unbestritten sehr wichtig. Das ist mehr wieder sehr klar geworden, nachdem ich mich nach seinem Tod eine Zeitlang ausschließlich mit seinen Soli befasst habe. Ich finde es auch sehr spannend, ein Album zu hören und dabei ausschließlich auf ein Instrument oder eine Instrumentengruppe zu achten. Man hat dann fast das Gefühl, man spielt selbst mit, was ich in Gedanken dann auch tue. Wenn man dann irgendwann mal (als Laie) die Gelegenheit hat ein Instrument zu spielen und versucht mal ein paar Töne heraus zu kitzeln, wird einem schnell klar, was es heißt ein begnadeter Musiker zu sein (oder auch nicht!
).
In Bezug auf Razzia denke ich, hat diese eine sehr eindeutige Handschrift. Ehrlich gesagt, habe ich mich meinungsmäßig bis heute noch nicht wirklich entschieden, ob es auch ein Versuch war, ein wenig auf der Welle mitzuschwimmen oder sich über diese nur lustig zu machen.
Ok, ich kenne den Text vom Hagener Wellenreiter, aber die Sounds und die Melodien hatten teilweise schon eine große Nähe zur NDW. Aber die fand ich damals auch teilweise erfrischend. Jedenfalls fand ich da manches auch sehr gut. Warum sollte ich es dann von den Groben schlecht finden. Und Razzia selbst war so rau, so fett, der Schluß bereitet mir heute noch eine Gänsehaut!
Volker's Rolle ist unbestritten sehr wichtig. Das ist mehr wieder sehr klar geworden, nachdem ich mich nach seinem Tod eine Zeitlang ausschließlich mit seinen Soli befasst habe. Ich finde es auch sehr spannend, ein Album zu hören und dabei ausschließlich auf ein Instrument oder eine Instrumentengruppe zu achten. Man hat dann fast das Gefühl, man spielt selbst mit, was ich in Gedanken dann auch tue. Wenn man dann irgendwann mal (als Laie) die Gelegenheit hat ein Instrument zu spielen und versucht mal ein paar Töne heraus zu kitzeln, wird einem schnell klar, was es heißt ein begnadeter Musiker zu sein (oder auch nicht!

In Bezug auf Razzia denke ich, hat diese eine sehr eindeutige Handschrift. Ehrlich gesagt, habe ich mich meinungsmäßig bis heute noch nicht wirklich entschieden, ob es auch ein Versuch war, ein wenig auf der Welle mitzuschwimmen oder sich über diese nur lustig zu machen.
Ok, ich kenne den Text vom Hagener Wellenreiter, aber die Sounds und die Melodien hatten teilweise schon eine große Nähe zur NDW. Aber die fand ich damals auch teilweise erfrischend. Jedenfalls fand ich da manches auch sehr gut. Warum sollte ich es dann von den Groben schlecht finden. Und Razzia selbst war so rau, so fett, der Schluß bereitet mir heute noch eine Gänsehaut!
Das sehe ich genauso. IMO ist Volker bereits auf der Illegal deutlich weniger präsent als auf den Vorgängeralben. Anders ausgedrückt: Ich finde die Illegal ist erheblich gitarrenlastiger als die Vorgänger.Exil-Hagener hat geschrieben:Erste Risse meine ich da schon bei Illegal entdeckt zu haben, aber das ist rein spekulativ und vor allem subjektiv.
Ansonsten schließe ich mich dem Senfei an: bis Illegal (inklusive) war alles ganz toll; bei Razzia fand (und finde ich immer noch) nur das Titelstück richtig gut. Eventuell dann noch Remscheid und den (textlich) witzigen Poona-Express, und das war's. Irgendwie kam die Platte wie eine Anbiederung an die NDW rüber; wie ein Versuch, sich ein Stück vom gut florierenden NDW-Kuchen zu sichern.
K'u'N empfand ich dann als eine mittelschwere Katastrope (was nicht unbedingt an den Kompositionen liegt); vielmehr sind Plastik-Schlagzeug und Plastik-Keyboards absolut abtörnend. Glücklicherweise haben sie dann mit dem Sonnentanz wieder die Kurve gekriegt.

Gruß Uwe.
Ich habe aber gerade bei Illegal den Eindruck, als hätte sich Volker gerade auf der Platte erheblich weiterentwickelt. Es war eine deutliche Abkehr von den Flächen festzustellen, die er so wunderbar entwickeln und übereinanderschichten konnte. Die Grundstruktur von Mary Green, Joker (zusammen mit Erke entwickelt), Silent Movie, auch Simple Dimple mit seinem langsamen, aber eindrucksvollen Arpeggio (kommt live absolut super!) und einige Keyboardeffekte in den anderen Songs waren schon teilweise völlig neue Klänge für ihn. (EDIT: Persönlich mag ich übrigens die alten Sounds lieber, trotzdem war es künstlerisch sicher eine Weiterentwicklung.)
Ich weiß nur nicht, ob er diese Sounds von sich aus beigesteuert hat, oder ob das "Gruppengefüge" es sich so "gewünscht" hat. Auf jeden Fall hat ER sie gespielt!
Falls Erke hier mitliest, würde mich interessieren, in welchen Phasen er (abgesehen von Razzia und den Overdubs auf SM-Live) ebenfalls Keys beigesteuert hat?
Ich weiß nur nicht, ob er diese Sounds von sich aus beigesteuert hat, oder ob das "Gruppengefüge" es sich so "gewünscht" hat. Auf jeden Fall hat ER sie gespielt!
Falls Erke hier mitliest, würde mich interessieren, in welchen Phasen er (abgesehen von Razzia und den Overdubs auf SM-Live) ebenfalls Keys beigesteuert hat?
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- Space-Rider
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Den Titelsong Razzia finde ich in seiner Bösartigkeit auch klasse und das Remastering
von Erke auf der Story-1 klingt unglaublich satt, das höre ich auch gerade heute wieder gern.
Das Mist auf Illegal anders klang, lag an den neuen Keyboards die er bei Illegal einsetzte
und die er vorher halt nicht besaß, wie den Minimoog oder den Prophet, das war ja einer
der ersten Synthies die polyphon spielbar waren und die richtig fett klangen, allerdings auch
zum Preis eines guten Gebrauchtwagens.
Wenn ich richtig informiert bin hat Erke außer auf Razzia, aber nie Keyboards gespielt,
vielleicht in den Anfangstagen, aber da weiß ich nicht genau Bescheid
von Erke auf der Story-1 klingt unglaublich satt, das höre ich auch gerade heute wieder gern.
Das Mist auf Illegal anders klang, lag an den neuen Keyboards die er bei Illegal einsetzte
und die er vorher halt nicht besaß, wie den Minimoog oder den Prophet, das war ja einer
der ersten Synthies die polyphon spielbar waren und die richtig fett klangen, allerdings auch
zum Preis eines guten Gebrauchtwagens.
Wenn ich richtig informiert bin hat Erke außer auf Razzia, aber nie Keyboards gespielt,
vielleicht in den Anfangstagen, aber da weiß ich nicht genau Bescheid
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- Space-Rider
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Um nochmal auf das "Thema Kinder und Narren" einzugehen was ja nun auch schon
einige Male angesprochen wurde, mich hat die Platte nach Razzia durchaus wieder
versöhnt, weil da endlich wieder Melodien und ein "richtiger Keyboarder" drauf war
und Könige der Welt ist damals wie heute ein Highlight.
Zu den Texten sag ich hier jetzt mal nix. Von der Produktion her finde ich die aber
überhaupt nicht rund, die Plastiksounds die bei Spliff gut klangen und klingen, passten
halt nicht zu Grobschnitt, waren damals aber sehr angesagt.
Soviel ich weiß hatte man ja bei der Produktion die Optionen die bei Siggi Bemm in Hagen
einzuspielen, oder mit dem Kölner Produzenten Tato Gomez ins Studio Bochum-Langendreer
zu gehen, was damals einen sehr guten Ruf genoss.
Leider entschied sich man sich dann für die Eigenproduktion mit Siggi Bemm.
Tato Gomez war damals sicher kein schlechter, er hat damals einige wirkliche gute
Produktionen abgeliefert unter anderem mit Anne Haigis, ich meine ich hab die
Anne Haigis LP sogar noch und die war klanglich deutlich runder als Kinder und Narren.
Von daher hab ich es damals sehr bedauert, das man dann doch wieder alleine "gefrickelt" hat.
Denn musikalisch war das die gewachsene Weiterentwicklung für Grobschnitt in den 80ern
wie ich fand, man stelle sich die Platte nur auf Englisch und ohne Simmons Drums vor,
dann hätte die Platte nicht floppen müssen .
einige Male angesprochen wurde, mich hat die Platte nach Razzia durchaus wieder
versöhnt, weil da endlich wieder Melodien und ein "richtiger Keyboarder" drauf war
und Könige der Welt ist damals wie heute ein Highlight.
Zu den Texten sag ich hier jetzt mal nix. Von der Produktion her finde ich die aber
überhaupt nicht rund, die Plastiksounds die bei Spliff gut klangen und klingen, passten
halt nicht zu Grobschnitt, waren damals aber sehr angesagt.
Soviel ich weiß hatte man ja bei der Produktion die Optionen die bei Siggi Bemm in Hagen
einzuspielen, oder mit dem Kölner Produzenten Tato Gomez ins Studio Bochum-Langendreer
zu gehen, was damals einen sehr guten Ruf genoss.
Leider entschied sich man sich dann für die Eigenproduktion mit Siggi Bemm.
Tato Gomez war damals sicher kein schlechter, er hat damals einige wirkliche gute
Produktionen abgeliefert unter anderem mit Anne Haigis, ich meine ich hab die
Anne Haigis LP sogar noch und die war klanglich deutlich runder als Kinder und Narren.
Von daher hab ich es damals sehr bedauert, das man dann doch wieder alleine "gefrickelt" hat.
Denn musikalisch war das die gewachsene Weiterentwicklung für Grobschnitt in den 80ern
wie ich fand, man stelle sich die Platte nur auf Englisch und ohne Simmons Drums vor,
dann hätte die Platte nicht floppen müssen .
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Sag ich doch,
unterschiedliche Auffassungen, Meinungen zu den Platten/Stücken und bei einigen "Vielen" auch viel Hintergrundwissen bestimmen die Beiträge. Wie würde vielleicht manch einer sagen? Ich bin GS-Fan und das ist gut so.!
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Spaß haben und Fröhlich bleiben!!
LAST PARTY=NEXT PARTY
"Spaß haben und Fröhlich bleiben" mit der Grobschnittfamilie. Es geht weiter mit einer Nebelreise, Aphodyl, Green und mehr. Wir sehen/treffen uns demnächst wieder.
Das Forum darf nicht sterben!
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